FILMFEST OLDENBURG 2022 ERÖFFNET DAS FESTIVAL MIT DEM FILM „THE ORDINARIES“ UND EHRT PETER & JOHN HYAMS MIT DER DIESJÄHRIGEN RETROSPEKTIVE

X

  • Home
  • Filmfestivals
  • FILMFEST OLDENBURG 2022 ERÖFFNET DAS FESTIVAL MIT DEM FILM „THE ORDINARIES“ UND EHRT PETER & JOHN HYAMS MIT DER DIESJÄHRIGEN RETROSPEKTIVE

FILMFEST OLDENBURG 2022 ERÖFFNET DAS FESTIVAL MIT DEM FILM „THE ORDINARIES“ UND EHRT PETER & JOHN HYAMS MIT DER DIESJÄHRIGEN RETROSPEKTIVE


Sophie Linnenbaums fantastischer Film »The Ordinaries« eröffnet das 29. Internationale Filmfest Oldenburg.

Durchgehend begeistert lobt die Kritik den Abschlussfilm an der Filmuniversität KONRAD WOLF für seine Originalität und seine ausgereifte Erzählung. Jüngst erhielt er beim Filmfest München den Förderpreis Neues Deutsches Kino für Regie und Produktion.

»The Ordinaries« nimmt das Publikum mit in eine fantastische Welt, unterteilt in eine Drei-Klassen-Gesellschaft. Während die wortwörtlichen Hauptfiguren aufregende Szenen haben, leben die Nebenfiguren ein monotones Leben als Staffage im Hintergrund, indes fristen am Rande der Gesellschaft Menschen mit Filmfehlern ihr Dasein, in ständiger Angst aus der Geschichte herausgeschnitten zu werden. 

In dieser Filmwelt will die 16-jährige Paula (Fine Sendel) zur Hauptfigur befördert werden, muss für ihren Traum jedoch erst einmal die entscheidende Prüfung der Großen Gefühle bestehen. Dafür lernt sie gewissenhaft an der Schule für Hauptfiguren – Cliffhanger, Zeitlupe und panisches Schreien beherrscht sie bereits – und versucht, die passende emotionale Filmmusik zu ihrem Monolog erklingen zu lassen.

Paulas Vater war selbst eine erfolgreiche Hauptfigur, die beim großen Aufstand der Outtakes vor einigen Jahren ums Leben gekommen ist. Ihre Mutter (Jule Böwe) hingegen ist seit jeher eine Nebenfigur, mit eingeschränkten Dialogen und ohne aufregende Szenen führt sie ein Leben im Hintergrund. 

Paulas Suche nach den richtigen Emotionen führt sie und die Zuschauer in eine wirklich fantastische Welt, die von Sophie Linnenbaum mit so viel Liebe zu cineastischen Details gestaltet wurde, dass die Kritik mit fast ungläubigem Staunen auf diesen Film reagierte.

Der Film ist eine Produktion von Bandenfilm in Koproduktion mit dem ZDF – Das Kleines Fernsehspiel und der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und wurde unter anderem durch die nordmedia sowie das Medienboard Berlin-Brandenburg gefördert. Der notsold Filmverleih wird den Film in Zusammenarbeit mit Port au Prince im Frühjahr 2023 in die deutschen Kinos bringen. 

Am Mittwoch, den 14. September 2022, eröffnet »The Ordinaries« um 19 Uhr das 29. Internationale Filmfest Oldenburg mit einer feierlichen Galapremiere in Anwesenheit von Darstellern und Teammitgliedern des Films.

Vorverkauf:

Am 02.09. beginnt der Kartenvorverkauf auf der Filmfest-Website und am 05.09. beginnt der Vorverkauf im Festivalcenter am Markt 18. Dort lassen sich ebenfalls Dauerkarten und Karten für die JVA-Vorstellungen erwerben.

Weitere VVK Stellen sind: Famila Einkaufsland Wechloy (Posthalterweg 10), Tourismus-Information (Lange Straße 3), Kulturetage (Bahnhofstr. 11) sowie alle ADticket-VVK-Stellen und die Tickethotline (0180) 60 50 400*. (*0,20 Euro/Minute aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Minute aus dem Mobilfunknetz).

Filmstill SICK

Das Internationale Filmfest Oldenburg ehrt mit Peter und John Hyams erstmals zwei Filmemacher gemeinsam mit einer Retrospektive. Einflüsse ihrer Herkunft aus den bildenden Künsten, die Ausprägung einer Auteur-Idee inmitten der Studiomaschinerie Hollywoods und die Liebe zu humanistischen Details in scheinbar oberflächlichen Genres, verbinden das Werk beider fast so sehr wie ihre direkte biologische Verwandtschaft als Vater und Sohn.

Dieses ebenso gradlinige, wie vielsagende Zitat von Peter Hyams über seinen Sohn John erzählt mehr über die Haltung beider zu ihrer Arbeit wie auch zum Filmbusiness im Allgemeinen, als man ob seiner knappen Botschaft vermuten mag. 

Ihre individuell einzigartigen Visionen, ihre Kunstfertigkeit und wahre Ehrfurcht vor dem Kino fließt mit Liebe in jeden ihrer Filme ein, die sie als Regisseure umgesetzt haben und daneben oftmals mehrere Rollen, etwa als Autor, Kameramann oder Cutter innehatten. Im Off sind sie Vater und Sohn.

Auf der Leinwand unterstreicht ihre seltene Zusammenarbeit, etwa in Johns »Universal Soldier: Regeneration« (Kamera Peter Hyams) oder in Peters »Enemies Closer« (Schnitt John Hyams), den unschätzbaren Kern von Respekt und Integrität, der für den Prozess des Filmemachens so wesentlich ist. 

Weder Vater noch Sohn kamen direkt zum Film. So hat Peter Hyams Musik und Kunst studiert, stand als Jazzmusiker auf der Bühne des Newport Jazzfestivals, seine Gemälde schafften es bis ins Whitney Museum of American Art. Zum Fernsehen kam er als Nachrichtensprecher bei CBS, wo er begann Dokumentationen zu drehen. John studierte wie sein Vater an der Syracuse University School of Visual and Performing Arts und machte sich als Maler und Bildhauer einen Namen.

Peter Hyams erster Spielfilm war der 1974 entstandene »Busting« mit Elliott Gould und Robert Blake. Sein großer Durchbruch als einer der Top-Regisseure Hollywoods gelang ihm mit dem Science-Fiction Klassiker »Capricorn One«, der die Geschichte einer vorgetäuschten Marslandung erzählt. 

In den 80er und 90er Jahren hat Hyams dann wohl als einziger Regisseur Hollywoods einige der großen Studioerfolge der Zeit umgesetzt, zu denen er auch die Drehbücher beisteuerte und die visuelle Gestaltung als Kameramann verantwortete. Die High Noon Variation »Outland« mit Sean Connery als allein gelassener Cop ist ein Meilenstein des Sci-Fi Genres der 80er Jahre, »Running Scared« hat das Buddy-Cop Genre neu belebt und die Karrieren von Billy Cristal und Gregory Hines rasant beschleunigt. »Narrow Margin« ist eine große Reminiszenz an die unausweichliche Vorwärtsbewegung des Film Noirs, in dem Gene Hackman in einem Zug um sein Überleben und das einer zu schützenden Zeugin kämpfen muss.
 Hyams Mut, sich mit Arthur C. Clarke, Stanley Kubrick und einer Fortsetzung von »2001: A Space Odyssee« auseinander zu setzen, brachte ihm mit »2010: The Year We Make Contact« einen Publikums- und Kritikererfolg ein, indem er zu Beginn des Projektes klar machte, sich nicht an Kubrick messen zu lassen. 

Diese Haltung prägt auch das Werk seines Sohnes John Hyams. Seine Faszination am Kino der Kinetik, die schon bei seiner Dokumentation über den charismatischen MMA-Kämpfer Mark Kerr, »The Smashing Machine« aus dem Jahr 2002, seine Ausprägung fand, steht immer im Geiste einer Reflektion über die Auswirkungen von Gewalt, die er in seinen Filmen nie ausblendet. 2009 gelang John Hyams mit der beseelten Wiederbelebung des Universal Soldier-Franchise der große Durchbruch. Bei »Universal Soldier: Regeneration« zeichnete sein Vater Peter als Kameramann verantwortlich. Mit dessen Gespür für Raum und Bewegung und Johns effizienter Regie ist ein absoluter Überraschungserfolg entstanden.
Spätestens seit dem 2012 entstandenen »Universal Soldier: Day of Reckoning« wird John Hyams als einer der aufregendsten Vertreter des neuen Actionkinos Hollywoods gefeiert. Der Film erhielt Lobeshymnen in der New York Times, die Village Voice nahm ihn in die Liste der besten Filme des Jahres auf. Eine Tür zum Autorenkino wurde aufgestoßen, die das kinetische Kino mit poetischen Elementen verbindet. 

Mit seinen nächsten Filmen hat sich John Hyams zu einem versierten Filmemacher entwickelt, der mit der charmanten Baseball-Komödie »All Square« (2018) sein Gespür für perfektes Timing bewies, oder mit dem atemlosen Thriller »Alone« (2020) den Vorwärtsdrang des Genres maximal fokussiert. 

Sein selten gesehener Debütfilm »One Dog Day« wird in Oldenburg ebenso gezeigt werden, wie sein neuester Film »Sick«, der in Oldenburg Europapremiere feiern wird.

John Hyams wird vom 14. bis zum 18. September zu Gast beim Internationalen Filmfest Oldenburg sein.

Als besonderes Highlight wird Peter Hyams im Rahmen eines großen virtuellen Live-Gesprächs mit Peter und John Hyams nach Oldenburg zugeschaltet. Das Gespräch wird ohne Paywall allen Interessierten zugänglich gemacht werden.

Im Rahmen der Retrospektive werden in Oldenburg gezeigt:

»Capricorn One / Unternehmen Capricorn« (USA 1978, Regie Peter Hyams)
»Outland« (USA 1981, Regie Peter Hyams)
»Narrow Margin« (USA 1990, Regie Peter Hyams)
»One Dog Day« (USA 1997, Regie John Hyams)
»The Smashing Machine« (USA 2002, Regie John Hyams)
»Universal Soldier: Regeneration« (USA 2009, Regie John Hyams)
»Universal Soldier: Day of Reckoning« (USA 2012, Regie John Hyams)
»Alone« (USA 2020, Regie John Hyams)
»Sick« (USA 2022, Regie John Hyams)

With the first lineup highlights announcement, the world premieres and debut features of exciting young filmmakers dominate the 29th Edition of the Oldenburg International Film Festival, and the Festival Trailer, which screens nationwide starting August 18, is a plea for a cultural landscape without restrictions.

This year, the Festival collaborated with Award-winning Austrian filmmaker and composer, Andreas Horvath, to create the 2022 Trailer »Born Free«, by using footage from his latest film »Zoo Lockdown«, which had its world premiere in Karlovy Vary and will celebrate its German Premiere in Oldenburg. During lockdown, Horvath had the unique opportunity to film the animals in the Salzburg Zoo. Without visitors, the essence of their situation is purely observed, as is the realization that a life in captivity, a life without freedom, is always the most serious violation of an individual’s being. Protection of the species loses much of its theoretical weight and justification in the face of the images Horvath captures. And for us, after more than two years of the pandemic, looking into the eyes of these beings is like looking in the mirror.

With this trailer, which will be screened in German Arthouse cinemas nationwide from Thursday on, the film festival wants to take a very clear position: the prospect of further lockdowns can no longer be accepted as a permanent solution to the ever-changing pandemic situation. Instead of continuing to jeopardize our cultural environment, we need very clear commitments to protect and be in favor of the cinemas and culture in general. The film festival stands for that.

Weitere post

X