33. FILMFEST MÜNCHEN KNACKT BESUCHERMARKE VON 80.000

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33. FILMFEST MÜNCHEN KNACKT BESUCHERMARKE VON 80.000


ARRI/OSRAM Award für „Cavalo Dinheiro“ / CineVision Award für „Sleeping Giant“ / FIPRESCI kürt „Schau mich nicht so an“ zu ihrem Favoriten

Die Organisatoren des 33. FILMFEST MÜNCHEN ziehen eine positive Bilanz. Nach vorläufigen Schätzungen wurden beim diesjährigen Festival 81.725 Besucher gezählt. Somit wurde erstmals in der Geschichte des Filmfests die Marke von 80.000 Besuchern geknackt. Die Strategie, das Festival um einen Tag zu verlängern, ging trotz tropischem Sommerwetter auf. Gut besucht waren nicht nur große Publikumsfilme wie „Amy“, „Men & Chicken“, „Gefühlt Mitte Zwanzig“ und die deutschen Weltpremieren, sondern auch weniger bekannte Filme, z.B. aus Kolumbien, Indien oder dem arabischen Raum. Auch die Titel der Hommage Yes!Yes!Yes! Warholmania in Munich standen hoch im Kurs.

Bei den akkreditieren Fachbesuchern konnte das Filmfest ebenfalls einen deutlichen Zuwachs verzeichnen mit insgesamt 2.572 Presse- und Branchenakkreditieren – das entspricht einem Plus von sieben Prozent im Vergleich zu 2014. Die Zahlen unterstreichen, dass sich das Filmfest längst als Pflichttermin für die deutsche Kino- und TV-Branche etabliert hat, die sich in der relaxten Münchner Atmosphäre zum Networking trifft.

„Wir zählen erstmals seit Bestehen des Festivals über 80.000 Zuschauer, darauf sind wir sehr stolz“, bilanziert Festivalleiterin Diana Iljine. „Das tropische Sommerwetter hat uns vermutlich ein paar Zuschauer gekostet, gleichzeitig trug es sehr zu dieser wunderbar lockeren Atmosphäre der Begegnungen auf dem Filmfest bei. Wir haben sowohl von unseren internationalen als auch von unseren deutschen Gästen ein tolles Feedback erhalten.“

Das Festival ging heute Abend mit einer großen Preisverleihungs-Gala zu Ende. Im Anschluss wurde „Das Märchen der Märchen“ als Deutschlandpremiere gezeigt. Der italienische Regisseur Matteo Garrone („Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra“) stellte seinen neuen Film im voll besetzten Carl-Orff-Saal persönlich vor.

Als bester internationaler Film im Wettbewerb CineMasters wurde der portugiesische Film „Cavalo Dinheiro“ von Pedro Costa mit dem ARRI/OSRAM Award prämiert. Ein meisterhaft gefilmter Kinotrip zu den Wurzeln der portugiesischen Kolonialgeschichte. Eine lobende Erwähnung sprach die Jury (Michael Werner, Aelrun Goette und Christa Fuller) an „Red Amnesia“ von Xiaoshuai Wang aus China aus.

Über den CineVision Award für die beste internationale Regie-Entdeckung freute sich der Kanadier Andrew Cividino für „Sleeping Giant“. Er erzählt von einem Familienurlaub am Lake Superior in Ontario, der in einer Tragödie endet.

Erstmals vergab in diesem Jahr der internationale Kritiker-Verband FIPRESCI (in der Jury: Beat Glur, Carmen Gray und Nachum Mochiach) einen Preis in der Sektion Neues Deutsches Kino. Er ging an „Schau mich nicht so an“ der jungen Regisseurin Uisenma Borchu, die Geschichte einer ungewöhnlichen Ménage-à-trois.

Das Publikum wählte „Projekt A“ von Moritz Springer und Marcel Seehuber zu seinem Favoriten. Der Film erhielt den Bayern 3 und SZ Publikumspreis. Der Kinderfilmfest-Publikumspreis ging an „Rettet Raffi!“ von Arend Agthe.

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Preisstifter Hans-Joachim Schwabe (OSRAM), die Jury Aelrun Goette, Michael Werner und Christa Fuller, Preisträger Abel Ribeiro Chaves (Produzent CAVALO DINHEIRO) und Preisstifter Dr. Jörg Pohlmann (ARRI)

Übersicht Preise, Preisträger und Jurybegründungen

ARRI/OSRAM AWARD 2015
Cavalo Dinheiro
Portugal 2014
Regie: Pedro Costa
Produktion: Abel Ribeiro Chaves

Die Jury:
Christa Fuller, Michael Werner, Aelrun Goette

Die Begründung der Jury (englisch / deutsche Übersetzung):
„The Jury unanimously awards the CineMasters ARRI/OSRAM Award 2015 to CAVALO DINHEIRO by Pedro Costa for his audacious, unflinching, and compelling filmmaking. We were moved by the power of the memories, visages and emotions that flickered across the screen; paintings of humanity that continue to resonate with us. Director Pedro Costa and CAVALO DINHEIRO remind us of the power of creativity and filmmaking that looks beyond mere commercial instincts and the financial issues of the moment, and we encourage his producers to continue to support this kind of courageous cinema.“

„Die Jury verleiht den Cinemasters ARRI/OSRAM Award 2015 einstimmig an CAVALO DINHEIRO von Pedro Costa für seine mutige, unbeirrbare und mitreißende Filmkunst. Wir sind tief berührt von der Kraft der Erinnerungen, den Gesichtern und Emotionen, die die Leinwand zu sprengen scheinen. Bilder von tiefer Menschlichkeit, die weiter in uns nachhallen. Der Regisseur Pedro Costa entfesselt mit seiner Kreativität und Filmkunst eine Kraft, die das Kino dringend braucht. Wir ermutigen seine Produzenten darin, weiterhin diese Form des couragierten Filmemachens zu unterstützen.“

Lobende Erwähnung:
Red Amnesia (CHUANGRU ZHE)
China 2014
Regie: Xiaoshuai Wang

Repräsentanten der Preisstifter:
Dr. Jörg Pohlman, Geschäftsführer und Vorstand, ARRI AG
Hans-Joachim Schwabe, CEO Specialty Lighting, OSRAM GmbH

 

CINEVISION AWARD 2015
Sleeping Giant
Kanada 2015
Regie: Andrew Cividino

Die Jury:
Samantha Fuller, Nikos Perakis, Lars Rudolph

Die Begründung der Jury (englisch / deutsche Übersetzung):
„Andrew Cividino masterfully captured the timeless essence of human interaction during that vulnerable stage of adolescence. His young actors played out all the sensations of friendship with directness, freshness, brutality and wanting to grow up. The director artfully paired his personal experience with superb cinematic quality.“

„Auf meisterhafte Weise fängt Andrew Cividino das zeitlose Wesen menschlicher Beziehungen während der verwundbaren Phase des Erwachsenwerdens ein. Seine jungen Darsteller erfüllen die Geschichte einer Freundschaft und der Sehnsucht, erwachsen zu werden, mit einer unvermittelten, fast brutalen Frische. Virtuos verbindet der Regisseur seine sehr persönliche Erfahrung mit herausragender filmischer Qualität.“

Repräsentant des Preisstifters:
Marc Gabizon, Managing Director, Wild Bunch Germany

 

FIPRESCI PREIS 2015
Schau mich nicht so an
Deutschland, Mongolei 2015
Regie: Uisenma Borchu

Die Jury:
Nachum Mochiach, Carmen Gray, Beat Glur

Die Begründung der Jury (englisch / deutsch):
„A daring, unsentimental and unpredictable film from Uisenma Borchu who as writer, director, editor and main actress is the fierce catalyst of the film. A unique, uncompromising vision of cultural and generational collision.“

„Ein mutiger, kompromissloser Film der in der Mongolei geborenen Uisenma Borchu. Sie ist als Drehbuchautorin, Regisseurin, Cutterin wie als Hauptdarstellerin der Katalysator ihres Erstlingsfilms, einer einzigartigen Vision eines kulturellen Zusammenstosses über drei Generationen.“

 

Publikumspreise

Der Bayern 3 und SZ Publikumspreis
Projekt A
Deutschland 2015
Regie: Moritz Springer, Marcel Seehuber

Repräsentanten der Preisstifter:
Susanne Hermanski, Süddeutsche Zeitung
Markus Aicher, Bayern 3

Kinderfilmfest-Publikumspreis
Rettet Raffi!
Deutschland 2015
Regie: Arend Agthe
zur Pressemitteilung

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