DAS PROGRAMM DES 34. TEDDY AWARDS 2020

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DAS PROGRAMM DES 34. TEDDY AWARDS 2020


Der 34. TEDDY AWARD findet statt im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin vom 20.02.2020 – 01.03.2020 und wird vergeben in den Kategorien Best Feature Film, Best Documentary Film, Best Short Film, Jury Award und den TEDDY Readers Award. 

Die Preisverleihung und die rauschende TEDDY After Show & Backstage PARTY gibt es dieses Jahr am 28.02.2020 wieder in der Volksbühne Berlin.

Karten für die 34. TEDDY AWARD Preisverleihung und die After Show PARTY sind erhältlich im Webshop der Volksbühne oder telefonisch über die Ticket-Hotline 030-240 65-777. Ohne Vorverkaufsgebühr gibt es die Karten auch im Prinz Eisenherz Buchladen.

Für diejenigen, die den Förderverein Teddy e.V. besonders unterstützen wollen, bieten wir das Premium Förderticket an. Mit dem Kauf eines Premium Fördertickets seid ihr Ehrengast in der besten Sitzplatzkategorie zwischen Künstlern, Filmemachern und Prominenten. Darüber hinaus werdet ihr zum exklusiven Vorempfang von 19.00 – 20.00 Uhr eingeladen.
Für alle Gäste, die kein Ticket für die Preisverleihung mehr erwerben konnten, bieten wir dieses Jahr unser Screening Lounge Ticket an. Die Übertragung der Preisverleihung kann damit bequem vom Roten Salon aus mitverfolgt werden. Freier Eintritt zur anschließenden After Show Party ist im Preis mitinbegriffen. 

Infos über die international besetzte TEDDY Jury gibt es hier!

P R O G R A M M   2 0 2 0
S P I E L F I L M E :

Alice Júnior

Regie: Gil Baroni, Brasilien, 2019

„Also Leute, ihr kennt mich als Alice Júnior, ich bin trans, schwer zu schlagen und bereit für alles, was da kommen mag.“ Schnelle Bildwechsel, untermalt von Pop-Samples und Soundeffekten, ein Hauch Glitzer und eine ganze Packung Emojis. Die YouTuberin Alice Júnior produziert ihr neustes Video über den ersehnten ersten Kuss. Doch als ihr Vater ihr Zimmer betritt und vor laufender Kamera verkündet, dass er mit ihr von der pulsierenden brasilianischen Großstadt Recife in ein konservatives Städtchen im Süden des Landes ziehen will, muss sich Alice gegen Prüderie und Engstirnigkeit wappnen… mehr

Berlin Alexanderplatz

Regie: Burhan Qurbani, Deutschland / Niederlande, 2020

Francis hat die Flucht aus Nordafrika überlebt. Als er an einem Strand im Süden Europas erwacht, ist er entschlossen, von nun an ein geregeltes, anständiges Leben zu führen. Doch das Berlin von heute, in dem er landet, geht mit dem Staatenlosen ohne Arbeitserlaubnis nicht weniger erbarmungslos um, als es Lohnarbeiter Franz Biberkopf in Döblins Klassiker der deutschen Literatur erlebt hat. Und so widersetzt sich Francis zunächst zwar dem Angebot, in der Hasenheide mit Drogen zu dealen, gerät aber in den Einflussbereich von Reinhold, seinem neurotischen, sexsüchtigen Kumpel und Quartiergeber. Als Francis die Clubbesitzerin Eva und – einige einschneidende Erlebnisse später – das Escort-Girl Mieze kennenlernt, scheint er erstmals etwas zu verspüren, das er bisher nicht kannte und das besonders Reinhold ihm nicht gönnt: ein wenig Glück… mehr

Bloody Nose, Empty Pockets

Regie: Bill Ross IV, Turner Ross, USA, 2020

Die Brüder Bill und Turner Ross widmen sich in ihren Filmen oft einfachen Menschen, die ein Leben jenseits von Glanz und Glamour führen. In diesem Film finden sie ihre Protagonist*innen im Schatten der Glitzerwelt von Las Vegas, in der Bar Roaring 20s, die kurz vor der Schließung steht. Konsequent beobachtend, aber dennoch mittendrin, begleiten sie die letzten 24 Stunden in und um die Bar. Sie lassen die Zuschauer*innen in einen Mikrokosmos eintauchen, wie man ihn an vielen Orten der Welt finden kann und niemand genau hinschauen mag… mehr

Charlatan 

Regie: Agnieszka Holland, Tschechien/Irland/Polen/Slovakei, 2020

Souveränität und Solidarität zeichnen Jan Mikolášek aus. Er ist talentiert, sensibel, durchsetzungsfähig, rätselhaft. Ob als junger oder alter Mann, privat wie öffentlich, ein Mensch der Tat, Vernunft und Intuition. Ein Wunderheiler. Der Blick durchs Uringläschen genügt, schon weiß er, woran seine Patienten leiden. Mit dem Ruhm kommt auch der Reichtum, und das zu einer Zeit, als die Tschechoslowakei Spielball zwischen den Machtblöcken ist… mehr

Die letzte Stadt (The Last City)

Regie: Heinz Emigholz, Deutschland 2020

Ein Archäologe und ein Waffendesigner, die sich in einem früheren Leben als Filmemacher und als Psychoanalytiker gekannt haben, treffen sich in einer Ausgrabungsstätte in der Negev-Wüste und beginnen ein Gespräch über Liebe und Krieg, das sie in der israelischen Stadt Be’er Sheva fortsetzen. Dann beginnt der Film mit wechselnden Darsteller*innen in wechselnden Rollen einen Reigen, der durch die Städte Athen, Berlin, Hongkong und São Paulo führt… mehr

Futur Drei (No Hard Feelings)

Regie: Faraz Shariat, Deutschland, 2020

Hochgeschnittene Hose, hautenges T-Shirt, kurze, blondierte Haare. Parvis lässt an seinem Geburtstag im Club eine Flasche vom Tresen mitgehen und feiert sich tanzend selbst. Der Sohn iranischer Eltern hat sich im Dachgeschoss des Elternhauses in einer ruhigen niedersächsischen Neubausiedlung eingerichtet, um sich zwischen Sexdates und Raves auszuprobieren. Nach einem Ladendiebstahl muss er Sozialstunden in einer Flüchtlingsunterkunft ableisten und verliebt sich dabei in Amon, der mit seiner Schwester Banafshe Arezu aus dem Iran geflüchtet ist. Zu dritt erleben sie einen Sommer stürmisch durchfeierter Nächte, der von der Erkenntnis geprägt ist, dass sie auf unterschiedliche Weise nicht in Deutschland zu Hause sind… mehr

Kød & Blod (Wildland)

Regie: Jeanette Nordahl, Dänemark, 2020

„Du hast zu viel gekifft, mein Süßer“, sagt die Mutter zu ihrem Sohn Mads, den sie auf den Mund küsst. Die gekonnte Grenzüberschreitung gehört in dieser Familie dazu. Damit muss die 17-jährige Ida erst umgehen lernen. Nach dem Unfalltod ihrer Mutter lebt sie bei ihrer Tante und ihren drei Cousins, die sie kaum kennt. Schnell wird klar, dass der durchaus liebevolle Familienclan, angeführt von seiner fürsorglich-strengen Matriarchin, in kriminelle Geschäfte verstrickt ist… mehr

KOKON

Regie: Leonie Krippendorff, Deutschland, 2020

Wir sind wie Fische im Aquarium. Wir schwimmen immer im Kreis. Von der einen Seite des Kottis zur anderen und wieder zurück, solange bis wir irgendwann aus dem Becken springen.“ Berlin-Kreuzberg ist ihr Mikrokosmos. Überall ist Nora, die stille Beobachterin, mit dabei: Party, Schule, Freibad, Hausdach, Wohnung. Im Schlepptau ihrer großen Schwester und deren Freund*innen zieht sie um die immer gleichen Häuserblocks und fängt Eindrücke ein, die sich im sommerlichen Licht überblenden… mehr

Las mil y una (One in a Thousand)

Regie: Clarisa Navas, Argentinien / Deutschland, 2020

Iris ist 17, trägt Sportklamotten und dribbelt ihren Basketball durch die weiten Innenhöfe ihrer Sozialwohnungssiedlung irgendwo in Argentinien. Sie ist von der Schule geflogen und verbringt die warmen Tage und Nächte mit ihren zwei besten Freunden, ihren Cousins, in engen Zimmern am Handy oder auf den leeren Straßen des Ortes. Jungs verschwinden beim Versteckspielen mit anderen Jungs, ziehen sich vor der Webcam aus und schreiben leidenschaftliche Texte gegen eine heteronormative Gesellschaft. Eine trügerische Leichtigkeit liegt in der Luft und das Versprechen, dass in der Liebe und beim Sex alles möglich ist. Als die coole und selbstbewusste Renata die Bildfläche betritt, ist Iris fasziniert. Ein erster Flirt lässt nicht lange auf sich warten. Doch in der Siedlung werden Gerüchte über Renatas Vergangenheit immer lauter… mehr

Meu nome é Bagdá (My name is Baghdad)

Regie: Caru Alves de Souza, Brasilien, 2020

„Ihr Jungs seid furchtbar. Ihr kennt das Mädchen nicht einmal und das Erste, was ihr sagt ist; ‚Sie ist verdammt heiß.‘ Sie macht wahrscheinlich eine ganze Menge anderer cooler Dinge, von denen ihr nicht einmal wisst.“ Auf ihrem Skateboard rollt sie durch São Paulo. Bagdá trägt die Haare kurz, die Hosen mit hohem Bund, den Pullover gern unter den Gürtel gestopft. Bagdá ist cool, ein Mädchen, das respektiert, wen sie respektieren will – und alle anderen auch schon mal mit nassen Wurfgeschossen attackiert. Ihr Zuhause ist ein eigensinniger, emanzipierter Frauenhaushalt, aber ihre Welt ist die der Suicide Ramps. Dort hängt sie mit ihren Jungs ab, die die Tage mit nacktem Oberkörper, Karten spielend und Brusthaare zupfend verbringen… mehr

Minyan

Regie: Eric Steel, USA, 2020

Damit eine jüdische Betgemeinde, ein „Minjan“, einen Gottesdienst abhalten kann, muss sie mindestens aus zehn religiösen Juden bestehen. Auch der aus einer russischen Immigrant*innenfamilie stammende 17-jährige David hilft regelmäßig bei Minjans im vom jüdischen Leben geprägten New Yorker Stadtteil Brighton Beach. Sein Vater, ein ehemaliger Boxtrainer, seine Mutter und sein geliebter Großvater halten das für selbstverständlich. Doch David, der sich nur sehr zaghaft in der Szene des East Village auszuleben beginnt, hinterfragt nach und nach die strengen Regeln seiner Gemeinschaft und freundet sich mit zwei schwulen, jüdischen Senioren an. Zeitgleich bleibt Davids sexuelles Erwachen vom Aufkommen von HIV und Aids nicht unberührt… mehr

Rizi (Days)

Regie: Tsai Ming-Liang, Taiwan, 2019

Kang lebt allein in einem großen Haus. Durch eine Glasfront schaut er in die von Wind und Regen gepeitschten Baumwipfel. Er verspürt einen Schmerz unbekannter Herkunft, den er kaum erträgt und der seinen ganzen Körper erfasst. Non lebt in einer kleinen Stadtwohnung in Bangkok, wo er sich methodisch der Zubereitung traditioneller Speisen aus seinem Heimatdorf widmet. Als Kang und Non in einem Hotelzimmer zusammenkommen, teilen die beiden Männer ihre Einsamkeit miteinander… mehr

Schwesterlein (My Little Sister)

Regie: Stéphanie Chuat, Veronique Reymond, Switzerland, 2020

Lisa hat ihre Ambitionen als Theaterautorin in Berlin aufgegeben und ist mit den Kindern und ihrem Ehemann, der eine internationale Schule leitet, in die Schweiz gezogen. Als ihr Zwillingsbruder Sven, Starschauspieler an der Schaubühne, an Leukämie erkrankt, reist sie nach Berlin. Seine Hoffnung, wieder auf der Bühne zu stehen, gibt Sven Kraft für den Kampf gegen die Krankheit. Als sein Zustand sich verschlechtert und die Mutter, ebenfalls Schauspielerin, sich als unzuverlässig erweist, nimmt Lisa das Heft in die Hand und den Bruder mit in die Schweiz. Sie hofft, dass neue Behandlungsmethoden, Familienleben und Bergluft ein Wunder bewirken… mehr

Shirley

Regie: Josephine Decker, USA, 2020

Zwei imposante Persönlichkeiten stehen im Mittelpunkt dieses hochatmosphärischen Dramas: die Horrorautorin Shirley Jackson und ihr Ehemann, der Literaturkritiker und Collegeprofessor Stanley Hyman. Als ein junger Doktorand und seine schwangere Frau – Fred und Rose Nemser – im Herbst 1964 bei den Hymans einziehen, verfallen sie schnell dem Zauber ihrer brillanten und unkonventionellen Gastgeber. Doch Shirleys Bedürfnis nach Stoff für ihr Schreiben entpuppt sich als gefräßiges Biest, das schon bald die Beziehung des jungen Paares bedroht… mehr

Suk Suk

Regie: Ray Yeung, Hongkong / China, 2019

Mit routinierten Handgriffen macht sich der Hongkonger Taxifahrer Pak bereit, poliert den traditionell knallroten Lack seines Autos auf Hochglanz und holt seine Enkelin von der Schule ab. Nachdem er jahrelang seine Familie mit dem Taxifahren durchgebracht hat, steht er nun am Ende seiner Berufstätigkeit, weigert sich aber, den Job gänzlich an den Nagel zu hängen. Auf der Suche nach anonymem Sex begegnet er Hoi, pensioniert, geschieden und selbst Großvater. Nach einer ersten flüchtigen Begegnung verbringen sie wiederholt Zeit miteinander. Doch schon eine spätabendliche Textnachricht scheint ihren Alltag aus dem Gleichgewicht zu bringen. In einem Badehaus finden sie Raum für zärtliche Nähe und intime Momente… mehr

The Twentieth Century

Regie: Matthew Rankin, Kanada, 2019

Toronto im Jahr 1899. Der junge William Lyon Mackenzie King kandidiert für das Amt des Premierministers. Das satirische und anarchistische Fantasie-Biopic The Twentieth Century erkundet die Leiden des jungen Politikers, der später langjähriger Premierminister Kanadas werden sollte. Ernsthafte ödipale Konflikte, eine Obsession für getragene Schuhe und Anti-Onanie-Therapien machen es dem jungen Mackenzie King schwer, seiner Berufung nachzugehen. Er stolpert, von der autoritären Mutter getrieben und auf der Suche nach Liebe, durch eine klaustrophobische Welt, in der klirrender Winter herrscht… mehr

Vento Seco (Dry Wind)

Regie: Daniel Nolasco, Brasilien, 2020

Trocken, sehr trocken ist die Gegend um Catalan in Brasiliens Bundesstaat Goiás. Sandro lebt hier ein ziemlich eintöniges Leben. Er arbeitet in einer Düngemittelfabrik, geht schwimmen, abends legt er Landschaftspuzzles. Mit seinem Kollegen Ricardo führt Sandro eine rein sexuelle Beziehung. Immer scheint er etwas außerhalb zu stehen, nicht mit sich im Reinen, nirgends richtig zugehörig. Als Maicon, ein Mann wie einem Tom-of-Finland-Comic entsprungen, in der Kleinstadt auftaucht und mit Ricardo anbandelt, setzt das aufkeimende Gefühl der Eifersucht bei Sandro einen Wandel in Gang… mehr

D O K U M E N T A R F I L M E / E S S A Y S :

Always Amber

Regie: Lia Hietala, Hannah Reinikainen, Schweden, 2020

Mit 17 Jahren hat Amber das geschlechtsneutrale schwedische Pronomen „hen“ gewählt und eine Beratung bei einer auf Geschlechtsidentitäten spezialisierten Therapeutin begonnen. „Wenn ich mit meinen Freund*innen auf einer einsamen Insel leben würde, auf der es keine Normen gibt, wäre ich vielleicht nicht hier“, sagt Amber. Amber ist Teil einer neuen queeren Generation, die selbstbewusst Freiräume und Möglichkeiten fordert, die die Gesellschaft ihnen nicht bietet… mehr

Automotive

Regie: Jonas Heldt, Deutschland, 2020

Welchen Wert hat Arbeit in Zeiten der digitalen Revolution? In Ingolstadt sortiert Sedanur (20) die ganze Nacht am Fließband Autoteile für die Roboter. In der haushohen Halle kreisen Gabelstapler im Licht der Leuchtstoffröhren umeinander und Leiharbeiter*innen kämpfen um ihre Positionen. Die Zeiten sind hart, denn Audi wird ein Zehntel der Stellen streichen… mehr

La casa dell’amore (The House of Love)

Regie: Luca Ferri, Italien, 2020

Der Film verlässt in seinen 77 Minuten kein einziges Mal die kleine Mailänder Wohnung von Bianca Dolce Miele. Ein dunkler Safe Space, vom warmen Kerzenlicht nur punktuell erleuchtet, Gegenstände sind in ritueller Absicht angeordnet, eine schwarze Katze streift umher. Der Himmel hängt als Karte über dem Bett, die Außenwelt ist per Telefon zugeschaltet. „Ich bin immer hier, zu jeder Zeit“, verspricht sie ihren Kunden in einer tiefen, gutturalen Stimme. „Gib mir eine halbe Stunde Zeit, um mich sexy für dich anzuziehen.“ Die Auftritte Biancas in diesem Film sind selbstbestimmt und geben sich keinem normativen Blick preis… mehr

Petite fille (Little Girl)

Regie: Sébastien Lifshitz, Frankreich, 2020

Wenn sie groß ist, wird sie ein Mädchen sein, davon träumt Sasha schon seit früher Kindheit. Schnell erkennt die Familie, wie ernst es ihr damit ist. Neben Interviews mit den Eltern, die ihre Tochter ohne Zweifel als solche anerkennen, zeigt der Film den unermüdlichen Kampf gegen ein abweisendes Umfeld und den Alltag der Familie: Sasha beim Spielen, beim Ballett und beim Besuch bei einer auf Geschlechtsidentitäten spezialisierten Therapeutin. Denn Sasha darf nicht als Mädchen in der Schule erscheinen, sondern muss dort geschlechtsspezifische Jungenkleidung tragen… mehr

Si c’était de l’amour (If It Were Love)

Regie: Patric Chiha, Frankreich, 2020

Der Film über Gisèle Viennes Rave-Tanzstück „Crowd“ ist selbst eine Techno-Party – mit repetitiven Bewegungen, kathartischen Momenten und 15 Körpern voll geballter sexueller Energie, die physisch und emotional aufeinandertreffen. Die Kamera lässt uns in die Choreografie eintauchen, zoomt aber immer wieder heraus, um Einblicke in den Probenprozess zu vermitteln. In Zweiergesprächen unter den Darsteller*innen erfahren wir die Hintergründe der getanzten Charaktere, die somit zu Akteur*innen des Films werden: ein Trans*junge, ein Mädchen mit einer Schwäche für Problemfälle, ein junger Nazi, der einen schwulen Jungen begehrt, eine Frau, die ihre Sexualität auslebt… mehr

Vil, má (Divinely Evil)

Regie: Gustavo Vinagre, Brasilien, 2020

Ein Salon, lachsfarbene Wände, Tapisserien, Büsten, Zimmerpflanzen, eine Kleiderpuppe. Auf einem Samtsessel mit goldenen Leisten hat die Protagonistin Platz genommen, sie stellt sich als Wilma Azevedo vor, 74, „Königin der sadomasochistischen Literatur Brasiliens“. Sie wird vom Regisseur gebeten, ihre Lebensgeschichte zu erzählen, die sich schnell in eine detailreiche Abfolge erotischer Anekdoten verästelt, es geht um grüne Bananen, Dildos aus Sandpapier und überstimulierte Nerven. Zu ihrer besten Zeit erhielt sie jeden Monat 300 Liebesbriefe, eine sagenhafte Erfolgsgeschichte… mehr

Welcome to Chechnya

Regie: David France, USA, 2020

2017 reagierten LGBTQI*-Community und Menschenrechtsaktivist*innen schockiert auf die entsetzlichen Berichte über die Verbrechen in der russischen Teilrepublik Tschetschenien. In einer koordinierten Aktion verhafteten die Behörden Schwule, lesbische Frauen und Bisexuelle, folterten sie in illegalen Haftanstalten und verlangten von ihnen, andere zu outen. Viele Inhaftierte wurden umgebracht, andere wurden nach der Freilassung und der Rückkehr zu ihren Familien Opfer von Ehrenmorden. Der von Russland installierte Präsident Ramsan Kadyrow wies alle Anschuldigungen zurück und behauptete, in Tschetschenien gebe es überhaupt keine queeren Menschen… mehr

K U R Z F I L M E :

Babylebbe (Babydyke)

Regie: Tone Ottilie, Dänemark, 2019

Um ihre Exfreundin zurückzugewinnen, begleitet Frede ihre große Schwester zu einer queeren Party. Von den Älteren als Babylesbe abgestempelt, bleibt ihr nur die Flucht nach vorn: Kopf hoch und cool bleiben. Dicht erzählt und feinfühlig auf die gewaltige Palette an zwischenmenschlichen Emotionen fokussiert, schließt sich im Rhythmus von Licht und Schatten die Kluft zwischen eigenen Wünschen und Erwartungen der anderen… mehr

El nombre del hijo (The Name of the Son)

Regie: Martina Matzkin, Argentinien, 2019

Lucho weiß, wer er ist. Es sind die anderen, die ihm prüfende Blicke zuwerfen, ihn als Mädchen ansprechen und Fragen stellen. Mit seinem Vater verbringt er einige Urlaubstage am Meer. Die gemeinsame Zeit rückt ins Bewusstsein, in welchem Veränderungsprozess Lucho sich befindet. Mit der eigenen Unsicherheit konfrontiert, bemüht sich der Vater, die vertraute Beziehung aufrechtzuerhalten, während sich das Kind mit der Entwicklung seines pubertierenden Körpers auseinandersetzt… mehr

Extractions

Regie: Thirza Cuthand, Kanada, 2019

Extractions stellt Rohstoffförderung in Beziehung zur boomenden Pflegekind-Industrie, die viele indigene Kinder von ihren leiblichen Eltern trennt. Während die Filmemacherin darüber nachdenkt, wie diese Industrien sie und ihr Leben beeinflusst haben, überlegt sie, ihre Eier einfrieren zu lassen, um ein indigenes Baby zu bekommen… mehr

Genius Loci

Regie: Adrien Mérigeau, Frankreich, 2019

Überall ist Chaos: im eigenen Kopf und draußen in der großen Stadt. Die Dinge verselbstständigen sich, die Realität ist kaum greifbar. Die jugendliche Reine ist auf der Suche, aber sie weiß nicht wonach. In zarten Zeichnungen sehen wir die Welt durch ihre Augen, in den fließenden Animationen wird ihre Wahrnehmung erfahrbar… mehr

HaMa’azin (Listening In) 

Regie: Omer Sterenberg, Israel, 2019

Er ist jung und arbeitet in der Geheimdienstabteilung des israelischen Militärs. Er hört Gespräche von Palästinenser*innen über Kopfhörer ab – besonders die Telefonate eines schwulen Paares ziehen ihn immer mehr in ihren Bann. Die komplizierte Beziehung der beiden entfaltet sich vor ihm, und er weiß nicht, ob und wie er seinen Gefühlen folgen soll. Denn auch hier ist das Private politisch, und das Intimste kann zum Verhängnis werden… mehr

Inflorescence

Regie: Nicolaas Schmidt, Deutschland, 2020

Es ist wieder Herbst auf dem Planeten Erde. Rosarote Rosenblüten, auf ewig vereint, ertragen zusammen stürmische Zeiten und schwere Gewitter. Eine Gutenachtgeschichte im Sinne des „Romantic Conceptualism“ über Widerstand und Redundanz oder das schwierige, ambivalente Verhältnis von Wahrheit, Traum, Leben und Liebe. Vereinen wir uns im Blütenstand!… mehr

Panteres (Panthers)

Regie: Èrika Sánchez, Spanien, 2020

Die Frauenkörper in der Umkleide: vernarbt, dick, schwanger, rasiert, tätowiert. Joana studiert deren Eigenheiten und später auch sich selbst im Spiegel. Kann der eigene Körper verändert werden, das eigene Geschlecht, Weiblichkeit? „Break Free“ steht auf ihrem Shirt, direkt unter einem Bild von Freddie Mercury. Joana möchte alle und alles abschütteln – die gedrückte Stimmung ihrer Freundin Nina, die Mädchen in der Schule. Sie will Befreiungsschläge… mehr

Playback. Ensayo de una despedida

Regie: Agustina Comedi, Argentinien, 2019

Argentinien in den späten 1980ern, katholisch, konservativ und von der Militärdiktatur geprägt. „La Delpi“, die einzige Überlebende einer Gruppe von Transgenderfrauen und Dragqueens, erzählt davon, wie ihre Shows in Kellertheatern ihnen Halt im Kampf gegen AIDS und Polizeigewalt gaben und die Gemeinschaft stärkten. Wie sie mit Lippenstift, Playbackperformances und improvisierten Bühnenoutfits ihre Wunden heilten. Wie sie Happy-Ends erfanden, für die, die sterben würden – ein Abschiedsbrief aus VHS-Erinnerungen… mehr

Untitled Sequence of Gaps

Regie: Vika Kirchenbauer, Deutschland, 2020

Das nicht sichtbare Lichtspektrum – das, was gefühlt, aber nie gesehen wird – wird in diesem, aus kurzen Vignetten unterschiedlicher Technik und Materialität komponierten Essayfilm zum Mittel der Annäherung an traumabedingten Gedächtnisverlust. Gewalt und ihre Mechanismen, Klasse und Queerness werden dabei nicht mittels Repräsentation, sondern von innen heraus betrachtet. Der Film verbindet planetarische Makroperspektiven, physikalische Phänomene und individuelle Berichte über affektive Subjektbildung… mehr

Who Can Predict What Will Move You

Regie: Livia Huang, USA, 2019

„Nervös?“ – „Ein bisschen.“ Zwei junge Männer auf einem Sportplatz irgendwo in Brooklyn. Ihre Schatten umtänzeln einander zum Takt des Basketballs. Es dämmert allmählich. Abschied liegt in der Luft. Emotionen kommen hoch. Zärtlich und tastend, über Blicke und Gesten erzählt Regisseurin Livia Huang atmosphärisch dicht von Begehren und Intimität. Was ist erinnert, was vielleicht nur geträumt? Oder ist sowieso alles Tanz? …mehr

Programm: SERIEN / BERLINALE CLASSICS / BERLINALE HOMMAGE und  FORUM Anniversary Programme

34. TEDDY AWARD CEREMONY & AFTER SHOW 

FREITAG 28.02.2020
19:00 Empfang Förderverein Teddy e.V.
21:00 TEDDY AWARD Ceremony, in der Volksbühne Berlin
23:30 Die legendäre TEDDY After Show PARTY auf 3 Dancefloors mit 6 DJs.

www.teddyaward.tv

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