Es geht wieder los, 2 Wochen ist Wien im cineastischen Ausnahmezustand – die Viennale hat Donnerstag Abend mit „CAROL“ von Todd Haynes begonnen.
Eine hervorragende Wahl als Eröffnungsfilm in Zeiten, wo sexuelle Orientierung leider noch immer eine Rolle spielen muss. Haynes liebt wohl die 50er & 60er Jahre – der Film legt sehr stilvoll besonderen Wert auf Kostüme, Make-up, Wortwahl und Bedeutung sowie entsprechender Musik.
Inhalt:
Eine große Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen über Klassen- und Geschlechterrollen hinweg. Patricia Highsmith veröffentlichte ihren visionären Roman 1952 noch unter Pseudonym. Highsmith und Todd Haynes, ein match made in heaven. Haynes gelingt mit den Zutaten des Period piece ein atemberaubend modernes Melodram – nur scheinbar ein Widerspruch. Inszenierung und Schauspiel changieren mit schönen Oberflächen, die ebenso viel freilegen, wie sie verdecken. Und wer sich nicht schon vorher in Cate Blanchett verliebt hat, dem/der ist sowieso nicht zu helfen.
Der Film gilt als fixer Oscar-Kandidat für die beiden Darstellerinnen Cate Blanchett (es wäre Nummer 3) und Rooney Mara sowie erstmals Todd Haynes für Regie. Er verhalf Julianne Moore mit Far From Heaven 2002 zur zweiten Nominierung innerhalb eines Jahres (neben The Hours). Cate Blanchett ist wie gewohnt großartig und kämpft grandios mit der Gefühlslage in den 50ern vom gleichen Geschlecht angezogen zu sein.
Sie stach schon in Haynes I’M NOT THERE als Bob Dylan heraus und gibt nun eine sehr charmante CAROL.
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