MONTREUX JAZZ FESTIVAL 2025: ZWEI WOCHEN MUSIK AM GENFER SEE + ARTE DOKU

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MONTREUX JAZZ FESTIVAL 2025: ZWEI WOCHEN MUSIK AM GENFER SEE + ARTE DOKU


Zwei Wochen lang wurde Montreux am Ufer des Genfer Sees erneut zum Schauplatz eines der renommiertesten Musikfestivals der Welt. Beim 59. Montreux Jazz Festival fand vom 4.-19. Juli das Geschehen – wie schon im Vorjahr – nicht im traditionellen Kongresszentrum statt, sondern unter freiem Himmel an verschiedenen Orten entlang des Sees. Statt wie früher in den festen Sälen des Kongresszentrums, verteilten sich die kostenpflichtigen Hauptkonzerte auf eine spektakuläre Seebühne und das legendäre Casino. Ergänzt wurde das Programm durch mehr als ein Dutzend kostenloser Open-Air- und Indoor-Bühnen entlang der Uferpromenade. Diese besondere Festivalstruktur schuf eine einzigartige Atmosphäre zwischen urbanem Kulturraum und natürlicher Seelandschaft und zog ein begeistertes Publikum an: 25 Abende waren ausverkauft, die kostenpflichtigen Bühnen erreichten eine Auslastung von 92 %.

Die Seebühne – buchstäblich auf dem Wasser erbaut – wurde zum Herzstück dieser beiden besonderen Ausgaben. Ihr temporärer, fast fragiler Charakter trug entscheidend zur besonderen Magie bei. Künstler wie London Grammar oder RÜFÜS DU SOL öffneten spontan ihre Bühnenkulisse zum See, überwältigt von der natürlichen Schönheit des Ortes. Wetterkapriolen wie etwa der Regen bei Jamie xx oder Neil Young verliehen den Konzerten eine besondere Stimmung. Musikalische Höhepunkte waren unter anderem der Auftaktabend mit Chaka Khan und einer bewegenden Hommage an Quincy Jones, Shows von Legenden wie Diana RossLionel Richie oder Grace Jones sowie eindrucksvolle Auftritte von PulpFKA twigsRAYE und Benson Boone. Letzterer sorgte mit einem Sprung in den See für einen der unvergesslichsten Momente des Festivals.

Auch im Casino, der zweiten Hauptspielstätte, fanden intime und energiegeladene Konzerte statt. Brandi Carlile erinnerte mit einem Queen-Cover an Montreuxs Rockgeschichte, während Künstler*innen wie Jorja SmithFINNEASBeth Gibbons oder James Blakeeindrucksvolle Statements zwischen Pop, Soul, Jazz und experimenteller Musik setzten. Dazu kamen über 600 Aktivitäten auf 13 kostenlosen Bühnen – von der neuen „Spotlight Stage“ bis zur spektakulären „Parallel Stage“ in einer stillgelegten Fabrik – und zeigten eindrucksvoll, wie konsequent das Festival auf neue Formatejunge Künstler*Innen und Vielfalt setzt.

Während mit der Seebühne ein spektakulärer Ort verabschiedet wurde, beginnt nun ein neues Kapitel: Zum 60. Jubiläum im Juli 2026 kehrt das Festival in das renovierte Kongresszentrum zurück. Die bekannten Säle – das Auditorium Stravinski und das Montreux Jazz Lab – bleiben klanglich unberührt, neue Terrassen, Zugänge und Außenflächen bieten Raum für frische Ideen und Formate. Die kreative Energie, die sich in den letzten beiden Jahren am Seeufer entfaltet hat, wird in diese neue Ära mitgenommen.

Passend zu diesem Moment der Rückschau und des Aufbruchs widmet sich die TV-Dokumentation „They All Came Out to Montreux“ ab heute in der ARTE Mediathek der faszinierenden Geschichte des Festivals (TV-Ausstrahlung: 6.8.). Die Doku des britischen Regisseurs Oliver Murray (u.a. „My Life as a Rolling Stone“) basiert auf unveröffentlichtem Archivmaterial, über 30 Konzertmitschnitten und Interviews mit mehr als 40 Musikikonen, darunter Miles DavisAretha FranklinPrinceNina SimoneSting und viele andere. Produziert von BMG Films und Montreux Media Ventures, mit Quincy Jones als Executive Producer, zeichnet die Doku nicht nur ein Porträt von Festivalgründer Claude Nobs, sondern feiert auch die außergewöhnliche musikalische Vision, die Montreux bis heute prägt.

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