Die Viennale freut sich, den Festival-Trailer 2025 zu präsentieren, der in diesem Jahr von der britischen Regisseurin Joanna Hogg geschaffen wurde.
Der internationale Durchbruch gelingt der 1960 in London geborenen Drehbuchautorin und Filmemacherin Joanna Hogg (links im Bild bei der Viennale 2022) zwar erst 2019 mit THE SOUVENIR; den Cinephilen dieser Welt gilt sie jedoch bereits seit ihrem vielbeachteten Spielfilmdebüt UNRELATED (2007) als gewichtige Stimme im Gegenwartskino.
Die Kritik spricht seinerzeit von einem neuen Sozialrealismus im britischen Film, und in der Tat prägt das in kritischer Absicht eingesetzte Motiv der Klassenzugehörigkeit als subtile Antriebsfeder emotionaler Verwerfungen Hoggs Arbeiten. Ebenso wie lange Einstellungen, sparsame Kamerabewegungen, belauscht wirkende Dialoge und ein wie im Vorübergehen registriertes Geschehen – stilistische Merkmale, die den Filmen Tiefe und Komplexität verleihen, und die Hogg im Dazwischen das Eigentliche finden lassen.
Mit ihrem Film THE ETERNAL DAUGHTER war sie zuletzt Gast bei der Viennale 2022. (Wer sie damals nicht bei den Q&A’s in den Kinos erleben durfte, kann jederzeit den Viennale Podcast nachhören, den wir unter dem Titel „The horror of dinner parties“ mit ihr aufgenommen haben.) Ihren wunderbaren Trailer für die Viennale 2025 fasst sie selbst in einem Satz so zusammen: „When are we going to wake up and open our eyes to what’s happening in the world?“
Von Draußen dringt die Welt ans Ohr und droht mit allen Möglichkeiten, live und in Farbe. Also lieber nochmal umdrehen und die Augen verschließen, weiterträumen. Doch die Realität ist härter: Raff Dich auf! Öffne das Fenster! Jenes Fenster, das überraschende Einblicke aus verblüffenden Blickwinkeln gewährt, und das sich auch im Kino auftut, dem Ort ungeahnter Antworten auf ungekannte Fragen. Perfekt und auf den Punkt genau gestaltet Joanna Hogg jenen Schwellenmoment der Unruhe und der Überwindung, und dann der Erkenntnis, dass einem etwas Besseres ja gar nicht hätte einfallen können, um – endlich! – in Bewegung zu kommen und zu handeln.
„Wir sind beeindruckt von diesem kleinen Film einer großartigen Autorin, der zeigt, welche unerschöpfliche Kraft zur Erneuerung im Kino steckt„, so Viennale Direktorin Eva Sangiorgi. „Joanna Hogg wagt etwas Neues und setzt sich mit einer zutiefst persönlichen und politischen Geste selbst aufs Spiel.“
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