Regisseurin Susanna Nicchiarelli und Produzent Alessio Lazzareschi sind Gäste des Festivals. Eröffnungsfilm wird erstmals in allen Viennale-Kinos gespielt.
MISS MARX von Susanna Nicchiarelli ist der Eröffnungsfilm der 58. Ausgabe der Viennale V’20; ein Film, der den Geist einer unkonventionellen und entschlossenen Frau feiert: Eleanor Marx, der jüngsten Tochter des großen Ökonomen. Nach dessen Tod setzte sie ebenso hingebungsvoll wie intelligent die Arbeit ihres Vaters fort, sie kämpfte für die Rechte der Arbeiter und der Frauen und für das Ende der Ausbeutung in den Fabriken. Eleanor war eine brillante Frau, die ihr Leben zwei extremen Leidenschaften widmete: der Arbeit und der Liebe zu einem Mann – und die es mit den zugehörigen schmerzhaften Kompromissen zu tun bekam.
Susanna Nicchiarelli zeichnet ein spannendes Porträt dieser Frau in einem ungewöhnlichen und freien Film, der die Konventionen des Historienfilms wie die des Biopics unterläuft.
„Ihre Protagonistin ist eine moderne Frau, die Spannungen ausgesetzt ist, wie wir sie auch aus unserer ganz alltäglichen Gegenwart kennen“, so Viennale Direktorin Eva Sangiorgi über MISS MARX. „Wir freuen uns sehr, zur Eröffnung Susanna Nicchiarelli und den Produzenten des Films Alessio Lazzareschi begrüßen zu dürfen, die die Energie des zeitgenössischen Autorenkinos, in diesem Fall made in Italy, repräsentieren.“
Susanna Nicchiarelli über MISS MARX
Eleanors Geschichte gab mir die Gelegenheit, erstaunlich gegenwärtige Themen im Kontext eines Historienfilms zu erforschen; doch um dies richtig tun zu können, galt es zunächst die Klischees des Kostümdramas zu studieren – um sie sodann zu überwinden. Ich wollte die Vorstellung davon, wie eine viktorianische Heldin zu sein hat, unterlaufen und sie durch ein modernes, emblematisches Bild einer Frau ersetzen, die sowohl an der persönlichen Front als auch auf der Weltbühne Kämpfe austrägt. Ich glaube, dass Eleanors Geschichte einer feinen Ironie bedarf: Ihr Liebesleben war absurd und tragisch zugleich, und ihre Misere ist den Frauen von heute wohl nur allzu vertraut. Aber ihre Geschichte verlangt auch tiefen Respekt: Eleanors Kämpfe und die ihrer Zeitgenossinnen sind heute genauso aktuell und dringlich wie sie es in der Vergangenheit waren.
Eröffnungsfilm in allen Viennale-Kinos
In diesem außergewöhnlichen Jahr zeigt die Viennale ihren Eröffnungsfilm in allen zehn dem Festival zur Verfügung stehenden Kinos.
Die Eröffnungsgala findet traditionell im Gartenbaukino statt. Darüber hinaus wird MISS MARX für unser Publikum in neun weiteren Kinos zur selben Zeit zu sehen sein: in den „klassischen“ Viennale-Kinos Stadtkino im Künstlerhaus, Metro Kinokulturhaus, Filmmuseum und Urania sowie in den Circuit-Kinos Admiralkino, Blickle Kino im Belvedere 21, Filmcasino, LE STUDIO Film und Bühne c/o Studio Molière und Votiv Kino.
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