KAYLA SHYX VERÖFFENTLICHT DIE DOPPEL-SINGLE „PROM NIGHT“ / „MHM, MHM!“

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KAYLA SHYX VERÖFFENTLICHT DIE DOPPEL-SINGLE „PROM NIGHT“ / „MHM, MHM!“


Sanftes Licht, das Highlights auf zarte Berührungen setzt. Haut auf Haut. Die Tunes süß wie Parfüm. Das alles: vielleicht das Schönste ever. „Prom Night“ erzählt von so einem Moment voller cheesy vibes, die Romantik schreien, aber in leise. Kayla Shyx nimmt sich in ihrer neuen Single, die bei Jive Germany erscheint, metaphorisch ein Klischee vor, das wir aus US-Filmen der Neunzigerjahre gut erinnern und idealisieren, abseits der antifeministischen Nuancen. Mit wirklich verliebt klingender Stimmfarbe betört die Musikerin gleich in der ersten Zeile ein Gegenüber: „Du bist pretty wie ’n daydream / Aus dem ich nicht erwach’“. Simpel, aber es sitzt. Und schon ist man drin im tastenden Begehren; weiß ja doch, wie es ist, nicht genug voneinander zu kriegen und alles für den anderen tun zu wollen – versprochen!  

Für dich würd’ ich wieder herziehen / Du weißt, dass ich’s hier nicht so mag“.

Weil man nonstop aneinander kleben will, einander sehen, fühlen, riechen. Kayla Shyx schafft es, diesen Moment sanft und melancholisch, wie man sie kennt, in Text einzufassen und zeichnet musikalisch das Bild der Prom Night nach: easy Synthi, easy Drums, easy Bässe, ein bisschen träge vielleicht, weil verträumt und ganz ohne Hast, der Moment soll ja bleiben. Wenn alles um einen herum ganz still geworden scheint, während man einander nie wieder tiefer in die Augen blicken wird als da … ja, genau jetzt … weil nicht mehr geht als das. Da also dieser Mensch, der wie die Heilsalbe ist, die man aufträgt und wund Geglaubtes ungeschehen macht.

Vor dir war ich so fucked up und jetzt so in love“, singt Kayla Shyx in der Hook und ernennt damit die gesunde Liebe, die echte Verbindung im Herzen, zum Anker.

Dass der nur manchmal schneller wieder gelichtet wird, als einem lieb ist, erzählt sie in ihrer zweiten Single, die im Bundle mit „Prom Night“ erscheint, und gewissermaßen die Kehrseite einer Liebe beschreibt. Dann, wenn das Außen einreitet, ein Alltag, vielleicht, wenn sich der Fokus verändert.

Die zweite Single „Mhm, mhm!“ erzählt ohne Dramatik vor allem von dieser Misere, die Kayla Shyx mit vielen jungen Frauen ihrer Generation teilt: Dudes, die sich in ihren Likes für andere Frauen etwas zu sehr verausgaben. Ups, aus Versehen, Baby, ist doch nur ein Like, reg dich nicht so auf, „Baby, bitte mach jetzt kein Problem (mhm, mhm!)“. Der entgleitende Blick, der heimliche, beim Scrollen. „Seh’ dein’ Namen unter ihr / Dabei liegst du neben mir“. Diese Diskrepanz zwischen Digital und Analog, die schnell in Grenzenlosigkeit, in Schamlosigkeit mündet. Und plötzlich passiert es, dass einem kurzerhand die Sicherheit entgleitet und auch ein bisschen der Selbstwert, weil, ja klar ist da der Vergleich: „Starte den Race, wo ich mehr Fehler find’ / Auf ihrem IG oder meim’ Spiegelbild“. Und so rutscht man unmittelbar zurück in patriarchale Strukturen, weil doch das eigentliche Problem der Typ ist, nicht die Frauen. „Lösch’ alle deine Apps / Dann sind wir perfekt“, singt Kayla Shyx mit Witz unter dem viel Ernst liegen wird. 

Wer sich Kayla Shyx genauer anschaut, ist beeindruckt vom Fundament, nicht nur wegen der 3 Millionen Follower auf TikTok, YouTube und Instagram. Ihr erstes Video macht die Creatorin mit 14, nach einem Auftritt im Fernsehen. Nicht lange, da spricht sie über Themen, die sie wirklich bewegen, zieht große feministische Kreise. Eine Heranwachsende in der Welt, im Patriarchat. Kayla versteht: Wissen bringt Argumente, Argumente bringen Selbstermächtigung. Mit dem Teilen ihrer Erkenntnisse ermutigt sie früh andere junge Frauen, auch für sich einzustehen.

Als Trennungskind ist Kaylas Mutter ihre Heldin. Alleinerziehend tut sie alles für ihre Kinder. Sie predigt Selbstbestimmung. Wenig Geld, trotzdem Klavierunterricht, Gitarre, Musical Ausbildung im Friedrichstadtpalast Berlin. Musik färbt früh Kaylas Leben, in Melodien fühlt sie sich zuhause – mit ihrem Körper, der Musik begreift, und einer Stimme, die nie voluminös, dafür markant zart und eindringlich ist. Das Außen reizt sie immer schon, die Bühne. Als sie beginnt, nach Schulschluss Videos zu produzieren, wirft sie der Friedrichstadtpalast raus. Streng und konservativ. Ihr Glück: Der neue Freiraum öffnet Türen.

Kayla Shyx, heute 22, ist scharfe Beobachterin geblieben. Sarkastisch, direkt, eine schnelle Denkerin. Man spürt, wie sie selbst noch an den Wurzeln in sich sägt, die sich von Misogynie wässern lassen. Ihre Barrieren neu justiert. So bricht sie als Jugendliche wie schon die Mutter den Kontakt zum Vater ab. Es tut weh, etwas fehlt. Die Leerstelle neu zu besetzen, klappt erst, als sie versteht, dass Liebe nicht wehtun muss. Da sind Erkenntnisse, immer wieder, ein fortlaufender Reifeprozess.

Kayla Shyx hat sich noch lange nicht auserzählt. Mit ihrem feinen Witz verbindet sie sich auf charmante Weise mit Leidensgenossinnen. Sie weiß, manchmal reicht nur ein Satz, um schwelendes Unbehagen endlich benennen zu können. Und oft geht es ja erstmal nur darum: Worte zu finden.

Das Debütalbum „sad girl summer“ erscheint am 9. Mai und live ist Kayla am 15.05. im Berliner Metropol und am 17.05. im Hamburger Mojo Club zu erleben.

kayla-shyx.com

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