Krimis, Mystery, Thriller und Komödien inszeniert von Deutschlands erfolgreichsten Kino- und Fernsehregisseur*innen und viel versprechenden Nachwuchstalenten: In der Sektion 16:9 gehen zwölf TV-Produktionen ins Rennen um den Hamburger Produzentenpreis für deutsche Fernsehfilme, gestiftet von der VFF Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten, darunter Der Namenlose Tag von Volker Schlöndorff, der erstmals einen Fernsehkrimi für das ZDF inszeniert. Außer Konkurrenz und anlässlich des Abschieds einer der dienstältesten Ermittlerinnen des deutschen Fernsehens werden Hannelore Hoger zu Ehren zwei Bella Block-Filme gezeigt.
Friedemann Beyer, Leiter der Sektion »16:9«: »Mit unserer Auswahl beweisen wir, dass TV mehr kann als Ermittlerkrimis. Uns ist es gelungen, ein hochkarätiges und abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen, mit Filmen aller Genres, die die ganze Palette gesellschaftlicher Realität abbilden, umgesetzt von namhaften Regiegrößen«
Mit Der namenlose Tag verfilmt Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff den gleichnamigen Roman von Friedrich Ani um den frisch pensionierten Kriminalhauptkommissar Jakob Franck (Thomas Thieme), der mit einem alten Fall konfrontiert wird.
Lars Kraume inszeniert Dengler: Die schützende Hand als einen auf Tatsachen basierenden Thriller über den NSU-Skandal. In den Hauptrollen spielen Ronald Zehrfeld, Birgit Minichmayr und Rainer Bock.
Spannung pur verspricht der Film Angst – Der Feind in meinem Haus von Thomas Berger. Es ist die Verfilmung von Dirk Kurbjuweits Roman »Angst« über Herrn Tiberius (Udo Samel), der seine neuen Nachbarn (Heino Ferch, Anja Kling) mit perfiden Mitteln bedrängt und immer weiter in die Ecke treibt.
Mit Meine fremde Freundin zeichnet Stefan Krohmer ein differenziertes Alltagsdrama über Vertrauen, Lüge und Verrat, über Recht und Gerechtigkeit auf Basis einer Vergewaltigung am Arbeitsplatz. In den Hauptrollen spielen Ursula Strauss, Valerie Niehaus und Hannes Jaenicke.
In Die Familie von Constanze Knoche wird ein Selbstfindungsseminar für die 16-jährige Isabell (Stephanie Amarell) zum Albtraum.
Ein Banküberfall mit Geiselnahme hält die ungewöhnlichen Kiez-Ermittler Diller (Nicholas Ofczarek) und Kessel (Fritz Karl) auch wegen persönlicher Betroffenheit in Atem: Reich oder tot von Lars Becker ist eine Milieu-Ballade voller authentischer Typen.
Eine Braut kommt selten allein – genau das muss der gescheiterte Clubbesitzer Johnny (Sido) erfahren, als er die junge Roma Sophia bei sich aufnimmt, mit ihr zusammenkommt und schon bald die gesamte Großfamilie kennenlernt. Buket Alakus inszeniert eine turblente Komödie über die vielfältigen Facetten der Willkommenskultur.
Die junge Gastwirtin Paula (Anna Maria Mühe) setzt in Wenn Frau ausziehen von Matthias Tiefenbacher auf Frauensolidarität, um das verlockende Angebot eines Investors gegen den Widerstand der männlichen Dorfbewohner durchzusetzen. Der Film ist eine erfrischende Heimatkomödie in Zeiten der Gentrifizierung.
Niki Stein inszeniert mit Tatort – Dunkle Zeit nach seinem eigenen Drehbuch den neuesten Fall von Kommissar Falke (Wotan Wilke Möhring) und dessen Kollegin Grosz (Franziska Weisz), die als Personenschützer für die Vorsitzende einer populistischen Partei abgestellt werden und einen Anschlag nicht verhindern können.
Im Tatort – Borowski und das Land zwischen den Meeren von Sven Bohse ermittelt Borowski (Axel Milberg) auf einer Nordseeinsel. Dort steht der Kommissar einer verstörten Frau (Christiane Paul) gegenüber, die ihren Geliebten Oliver Teubert tot im Badezimmer aufgefunden hat.
Als im Hause Neufund statt der angekündigten englischen Austauschschülerin plötzlich ein 13-jähriger Inder vor der Tür steht, ist die Aufregung groß. Viviane Andereggen beweist in der rasanten Komödie Kein Herz für Inder nach ihrem Debütfilm Simon sagt auf Wiedersehen zu seiner Vorhaut einmal mehr ihr Gespür für Situationskomik und Leichtigkeit. In den Hauptrollen spielen u.a. Aglaia Szyszkowitz und Martin Brambach.
Mit Tian – Das Geheimnis der Schmuckstraße inszeniert Damian Schipporeit einen spannenden Mystery-Thriller vor realem historischem Hintergrund. In seinem Debütfilm, der im Rahmen des von NDR, Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und nordmedia initiierten Nachwuchsprogramms »Nordlichter« entstanden ist, geht es um ein Mietshaus im ehemaligen Chinesenviertel von Hamburg, auf dem ein Fluch zu liegen scheint.
Mit den beiden Filmen Bella Block – Stille Wasser von Jo Baier (Regie) und Beate Langmaack (Drehbuch) sowie Bella Block – Am Abgrund von Rainer Kaufmann (Regie und Drehbuch, nach einer Vorlage von Susanne Schneider) verabschiedet sich eine der dienstältesten Ermittlerinnen des deutschen Fernsehens in den Ruhestand. FILMFEST HAMBURG ehrt die Schauspielerin Hannelore Hoger mit einem Sonderscreening am 13.10.2017. ZDF-Fernsehfilmchef Reinhold Elschot: »Ja, Bella Block geht zu Ende. Wir hatten Hannelore Hoger schon ein paarmal zum Weitermachen überzeugt oder überredet – bei diesem Mal war ihr Entschluss sehr klar. Wir respektieren ihre Entscheidung, so sehr sie auch schmerzt. Und wir verneigen uns vor einer großen Schauspielerin, die ihrem Publikum in beinahe 25 Bella-Jahren so viel gegeben hat – das ZDF ist Hannelore Hoger, dieser wunderbaren Künstlerin, zu tiefem Dank verpflichtet«.
Die Reihe »16:9« wird zum vierten Mal von der Deutschen Fernsehlotterie präsentiert.
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