EIN SONG, DER BLEIBT: KAPA TULT GIBT DER SPRACHLOSIGKEIT ÜBER TRAUER MIT IHRER NEUEN SINGLE „NIEMAND“ EINE STIMME

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EIN SONG, DER BLEIBT: KAPA TULT GIBT DER SPRACHLOSIGKEIT ÜBER TRAUER MIT IHRER NEUEN SINGLE „NIEMAND“ EINE STIMME


Ein Song über den Umgang mit Trauer: Drüber reden fällt schwer. Aber ist nicht drüber reden wirklich die Lösung? „Niemand“ ist ein besonderer Kapa Tult-Song.

Nicht nur inhaltlich, sondern eben auch im musikalischen Vergleich zu allen vorangegangenen Kapa Tult-Releases. Die Lyrics sind traurig, anders kann man es nicht sagen und das nicht wegen einer verflossenen Liebe (wie es bei anderen Kapa Tult-Songs der Fall ist) sondern wegen des so treffend beschriebenen Gefühls von Isolation, das mit dem Trauern einhergehen kann. Und trotzdem ist „Niemand“ auch kraftvoll und irgendwo schimmert ganz versteckt ein kleines Bisschen Zuversicht.

Produzent Moses Schneider (u.a. Beatsteaks, Tocotronic) empfindet den Track als Power-Ballade, für die Band selbst fühlt sich der Song an wie ein Fiebertraum, in dem eine Stadionrockband den Landgasthof des Leichenschmauses aufmischt. Schwerfüßige Drums treffen auf einen Ohrwurm-Refrain voller Traurigkeit, warme Orgeln und 237 mitgrölbare „Oder?!s“ schubsen den Song noch last minute auf sämtliche „Lieblingslieder 2025“-Listen.

Kapa Tult über „Niemand“:

„Angi, Robin und Raphael haben erst während eines Konzertes gecheckt, worum es eigentlich in dem Song geht. Davor galt er immer nur als „der traurige Song“. Aber beim Konzert ist uns erst bewusst geworden, dass es um den Verlust einer befreundeten Person geht. Das war ein krasser Gänsehaut-Moment bei uns. Wir haben den Song viele Male aufgenommen, aber am Ende ist es doch der allererste Take geworden, weil der so langsam ist und so viel Schwere transportiert.“ 

Leistungsdruck, Crushs und Datingsituationen, Einsamkeit, Überforderung, Unsicherheiten, Ängste – wohl kaum eine deutsche Band schafft es, diese Themen in so locker-flockige Indiepop-Hooks zu packen wie Kapa Tult aus Leipzig, gleichzeitig aber staubtrocken und roh, intim und grungy zu klingen. Ihr zweites Album „Immer alles gleichzeitig“ haben sie in nur 5 Tagen live und ohne viel Schnickschnack eingespielt, Moses Schneider (u.a. Tocotronic, Beatsteaks etc.) hat produziert. Epische Keyboardsolos treffen darauf auf nüchtern-gewitzte (Alltags)Betrachtungen, Late Capitalism-Kritik auf mehrstimmige Gesänge und Geschrei mit verzerrten Gitarren. Ab März ist diese fantastische Liveband dann auch wieder auf großer Tour.

kapa-tult.de

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