DIE PREISTRÄGER:INNEN DES 41. FILMFEST MÜNCHEN 2024

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DIE PREISTRÄGER:INNEN DES 41. FILMFEST MÜNCHEN 2024


Ausverkaufte Säle, begeisterte Kinofans, glückliche Stars. Die 41. Ausgabe, die erste unter der neuen künstlerischen Co-Leitung von Christoph Gröner und Julia Weigl, war tatsächlich eine Feier des Films und seiner Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen. Zwischen dem 28. Juni und dem 7. Juli verzeichnete das Festival 71.000 Besuche bei den rund 500 Filmvorführungen und Veranstaltungen vor Ort. 2.600 Fachbesucher:innen akkreditierten sich beim 41. FILMFEST MÜNCHEN. Eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 30 Prozent

Ein Höhepunkt des 41. FILMFEST MÜNCHEN war die heutige Verleihung der Preise in den fünf internationalen Wettbewerben (CineCoPro, CineMasters, CineVision, CineRebels und CineKindl), des Fipresci-Awards, des Young Jury Awards und der drei Publikumspreise. Bereits am Freitagabend sind die Förderpreise Neues Deutsches Kino verliehen worden. Den mit 100.000 Euro dotierten und vom FFF Bayern finanzierten CineCoPro Award, der höchstdotierte und diesem Jahr erneut eingeführte Preis für deutsche Koproduzent:innen, gewann dieses Jahr der Film „To a Land Unknown“ von Mahdi Fleifel.

“Unsere Jurys haben sich für ein wahres Bekenntnis zur ganzen Vielfalt des Weltkinos entschieden. Künstlerisch genau, gesellschaftlich relevant und filmisch zukunftsweisend, zeigen unsere Gewinner:innen, was Kino heute sein kann. An unserem ersten Publikumssonntag, der noch einmal zu reduzierten Eintrittspreisen ins Kino lockt, können alle diese Filme ein letztes Mal hier beim FILMFEST MÜNCHEN entdeckt werden.” so das künstlerische Leitungsduo Christoph Gröner und Julia Weigl.

Festivaldirektor Christoph Gröner und künstlerische Co-Leiterin Julia Weigl mit Tobi Krell bei der Opening Night des 41. FILMFEST MÜNCHEN, Foto: Kurt Krieger

Als Nr. 1 Plattform für deutsches Filmschaffen konnte das FILMFEST MÜNCHEN erneut große Teile der Filmbranche in München versammeln, bei vielen Panels, Workshops und Empfängen in der Beergarden Convention des Festivals am Festivalzentrum Amerikahaus.  
 
Weltstars wie Kate Winslet, Viggo Mortensen, Jessica Lange, Isabelle Huppert oder Trine Dyrholm liefen über den türkisblauen Isar Carpet, es gab Standing Ovations im Deutschen Theater, das Who’s Who der deutschen Filmbranche feierte bei den Premieren und unzähligen Partys gemeinsam mit allen, die Filme lieben.  
 
Der Höhepunkt zum Abschluss des Festivals war die Verleihung der Preise in den fünf Wettbewerben (CineCoPro, CineMasters, CineVision, CineRebels und CineKindl), des Fipresci-Preises, des neu ins Leben gerufenen Young Jury Awards und der Audience Awards. Bereits am Freitagabend sind die Förderpreise Neues Deutsches Kino verliehen worden. 

Die Preisträger:innen 2024

CineCoPro Award

To a Land Unknown“ von Mahdi Fleifel und damit sein deutscher Ko-Produzent François Morisset von Salaud Morisset wurde mit dem CineCoPro Award ausgezeichnet. Ausgewählt wurde der Preisträgerfilm von einer dreiköpfigen Jury von internationalem Renomée: Baran bo Odar (Regisseur und Drehbuchautor), Leonie Benesch (Schauspielerin) und Sol Bondy (Produzent).

Eine lobende Erwähnung erhielt „The Village Next To Paradise“ von Mo Harawe und damit die deutsche Ko-Produzentin Nicole Gerhards von NiKo Film.

Nach fünf Jahren Pause kehrt der mit 100.000 Euro dotierte CineCoPro Award zurück. Zehn internationale Koproduktionen mit deutscher Beteiligung konkurrierten im Wettbewerb CineCoPro um diesen einzigartigen Preis. Das Preisgeld stiftet der FFF Bayern und schüttet es für die nächste Koproduktion an die deutschen Koproduzent:innen des Preisträgers aus. Verliehen wurde der Preis von Staatsminister Dr. Florian Herrmann.
 

CineMasters Award

Als bester internationaler Film wurde der Film „Eine Erklärung für Alles“ von Gábor Reisz mit dem CineMasters Award ausgezeichnet, der an die Produzentin Júlia Berkes von Proton Cinema Llc geht.

Marie-Lou Sellem (Schauspielerin, Deutschland), Moritz Peters (Director of Marketing & Acquisitions Plaion Pictures, Deutschland) und Rajendra Roy (Chief Curator of Film, Museum of Modern Art, New York) bildeten dieses Jahr die unabhängige Jury im Wettbewerb CineMasters. Vierzehn Filme konkurrierten 2024 im Wettbewerb CineMasters um den besten internationalen Film und den Award im Wert von 50.000 Euro gestiftet von ARRI.


CineVision Award

Mit dem CineVision Award für den besten internationalen Nachwuchsfilm wurde „Simón de la Montaña“ von Federico Luis ausgezeichnet.
Die Jury, die die beste Regieleistung auszeichneten, bildeten Bob Byington (Regisseur und Drehbuchautor, USA), Maksym Nakonechnyi (Regisseur, Ukraine) und Sarah Blaßkiewitz (Regisseurin und Drehbuchautorin, Deutschland). Vierzehn internationale Regietalente konkurrierten um den Award für den besten internationalen Debütfilm. Der Preis, der von der MPLC Deutschland GmbH (Motion Picture Licensing Company) gestiftet wird, ist mit 15.000 Euro dotiert. 
 

CineRebels Award

Der in diesem Jahr zum dritten Mal verliehene CineRebels Award geht an „Viêt and Nam“ von Minh Quý Trương.

Liebe, Menschenhandel und die Geister der Vergangenheit verschwimmen in diesem intimen und doch panoramaartigen vietnamesischen Drama.

Viet & Nam ist in seinen tieferen Geheimnissen beinahe metaphysisch, und es ist ein Film, in dem das, was darunter liegt, am wichtigsten ist. Die unterirdische Natur der Arbeit von Viet & Nam ist eine clevere Metapher für ihre verborgene Sexualität, aber dieser Film beschäftigt sich nicht mit dem Risiko sozialer Ächtung oder dem Schmerz der Homophobie.

Eine zeitgenössisch anmutende Romanze zwischen zwei jungen Bergarbeitern, verfolgt die Erinnerungen und Träume einer Nation. Sie ist sinnlich, atmosphärisch, formell, aber menschlich und vermischt Momente der Länge mit überraschenden Anflügen von Humor und Freude.


Eine lobende Erwähnung wurde an „Fragments of Ice“ von Maria Stoianova ausgesprochen.
Die diesjährige Jury besteht aus Mia Bays (Direktorin des Filmmaking Fund beim British Film Institute, UK), Nicolas Wackerbarth (Filmemacher und Autor, Deutschland) und Dale Dickey (Schauspielerin, USA). Der CineRebels Award – eine spannende Plattform für Formatsprenger:innen und Filmabenteurer:innen wird vom Filmfest-Hauptpartner AUDI für die beste Regieleistung gestiftet. Vierzehn Produktionen konkurrierten um den mit nun 15.000 Euro dotieren Award.
 

CineKindl Award

Lars ist LOL“ von Eirik Sæter Stordahl gewann den CineKindl Award für den besten Kinderfilm.
Seit 2022 stiftet die Filmproduktionsfirma megaherz den CineKindl Award für den besten Film innerhalb des CineKindl-Programms beim FILMFEST MÜNCHEN. Die Auszeichnung für herausragende Regiearbeit wurde von der Jury um Barbara Kronenberg (Regisseurin und Drehbuchautorin, Deutschland), Philipp Budweg (Produzent, Deutschland) und Jytte-Merle Böhrnsen (Schauspielerin, Theaterregisseurin und Drehbuchautorin, Deutschland) vergeben. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.
 

Young Jury Award

Der in diesem Jahr zum ersten Mal verliehene Young Jury Award geht an „Hoard“ von Luna Carmoon.
Eine lobende Erwähnung erhielt „Sisterqueens“ von Clara Stella Hüneke.
Die Jury bildeten Lorenzo Germeno (Schauspieler), Virgina Olivia Obiakor (Schauspielerin), Johannes Rockstuhl (Drehbuchstudent HFF München), Maryna Shymko (Schülerin) und Tarik Uslu (Schüler).
 

Audience Awards

Im Rahmen der Preisverleihung wurden auch die Audience Awards des Festivals vergeben. Die Audience Awards, unterstützt von den Medienpartnern BR und Süddeutsche Zeitung gingen in der Kategorie national an „Führer und Verführer“ von Joachim A. Lang und international an „Samia“ von Yasemin Şamdereli, in Zusammenarbeit mit Deka Mohamed Osman.
Den CineKindl Audience Award erhielt „Dìdi“ von Sean Wang.
 

FIPRESCI-Preis

Seit 2015 verleiht der internationale Verband der Filmkritik – FIPRESCI – einen Preis auf dem FILMFEST MÜNCHEN in der Sektion Neues Deutsches Kino.
Er geht dieses Jahr an „Sad Jokes“ von Fabian Stumm.
In der FIPRESCI-Kritikerjury waren Jason Gorber (Journalist, Filmkritiker), Paola Casella (Journalistin, Filmkritikerin) und Rudolf Worschech (Journalist, Filmkritiker). 

FÖRDERPREIS NEUES DEUTSCHES KINO 2024: FABIAN STUMM GEWINNT HAUPTPREIS FÜR „SAD JOKES“ 

Freutag Abend ist der Förderpreis Neues Deutsches Kino 2024 im Rahmen des FILMFEST MÜNCHEN verliehen worden. Die Jury zeichnete Fabian Stumm für seinen Film „Sad Jokes“ als besten Regisseur aus.

Semih Korhan Güner sicherte sich den Preis in der Kategorie „Produzentische Leistung“ für das Drama „Milch ins Feuer“. Aaron Arens und Lukas Loose haben für ihr Drehbuch zu „Sonnenplätze“ den Preis in der Kategorie „Bestes Drehbuch“ sowie das Mentoring-Programm der Bavaria Fiction gewonnen. Für die „Beste Schauspielerische Leistung“ wurde Atika Jumaih Bashiru für ihre Leistung im Film „O Chale“ ausgezeichnet. 

Der Förderpreis Neues Deutsches Kino 2024 wird von der Bavaria Film, dem Bayerischen Rundfunk und der DZ Bank gestiftet. Durch die Veranstaltung an der HFF München führte Moderatorin Sandra Rieß. Zur dreiköpfigen unabhängigen Jury gehörten in diesem Jahr Mariko Minoguchi (Regisseurin/Drehbuchautorin), Denis Moschitto (Schauspieler/Regisseur) und Florian Koerner von Gustorf (Produzent). Erneut gab es in der Kategorie „Drehbuch“ zusätzlich ein Mentoring zu gewinnen, das in diesem Jahr von Thomas Kren (Development Executive, Bavaria Fiction) betreut wird. 
Der Förderpreis Neues Deutsches Kino ist insgesamt mit 70.000 Euro dotiert und zeichnet herausragende Leistungen aufstrebender Talente in den Spielfilmen der Reihe Neues Deutsches Kino des FILMFEST MÜNCHEN aus. 

Die Gewinner:innen und die Jury des Förderpreis Neues Deutsches Kino 2024

Förderpreis Neues Deutsches Kino REGIE (30.000 Euro): Fabian Stumm für „Sad Jokes“
Die Jurybegründung: „Der Film erzählt beiläufig von modernen Familien-Konstellationen und ohne Betroffenheit von psychischen Problemen. Er ist ein konzentrierter Blick in die Absurditäten und Spannungen des Lebens, mal aggressiv und ruppig, dann einfach nur unwirklich und schließlich poetisch schön. Fabian Stumm hat mit seinem Team einen berührenden und unterhaltsamen Film geschaffen und seinem fantastischen Ensemble den Raum für Höchstleistungen gegeben. Wir wünschen dem Film alles Gute für den Kinostart im September und freuen uns auf viele weitere Arbeiten von Fabian Stumm!“ 

Zum Inhalt: 
Joseph und Sonya sind durch eine enge Freundschaft und ihren kleinen Sohn Pino verbunden, den sie gemeinsam aufziehen. Während sich Regisseur Joseph an einer neuen Filmidee und der Trennung von seinem Ex abarbeitet, leidet Sonya unter Depressionen. Als sie in einer Klinik unterkommt, muss Joseph nicht nur seinen Alltag, sondern auch seine künstlerischen Ambitionen jonglieren. 
„Sad Jokes“ entstand unter der Regie von Fabian Stumm. Fabian Stumm, Nicola Heim und Lucie Tamborini produzierten; Produktionsfirma ist Postofilm. Vertrieben wird „Sad Jokes“ von Salzgeber & Co. Medien GmbH

Förderpreis Neues Deutsches Kino PRODUKTION (20.000 Euro): Semih Korhan Güner für „Milch ins Feuer“
Die Jurybegründung: „Die gründliche Drehbucharbeit und Vorbereitung haben sich gelohnt. Semih Korhan Güner und Justine Bauer haben es geschafft, in einer Mischung aus Beobachtung und Inszenierung eine große emotionale Nähe zu fünf Frauen auf ihrem Milchbauernhof in Süddeutschland herzustellen.“

Zum Inhalt: 
Rentabel ist das Geschäft mit der Milch schon seit einer Weile nicht mehr. Überhaupt steckt die Landwirtschaft in einer Krise, immer mehr Höfe müssen schließen. Doch Katinka hält an dem Familienbetrieb fest, macht die Ausbildung zur Landwirtin, sucht nach einer Zukunft in einer Gegend, die sich vor allem an früher erinnert. 

Förderpreis Neues Deutsches Kino DREHBUCH (10.000 Euro): Aaron Arens und Lukas Loose für „Sonnenplätze“
Die Jurybegründung: „Als sich die Familie ungewollt im Ferienhaus auf Lanzarote versammelt hat und niemand entweichen kann, kommt alles auf den Tisch. Dabei gelingt es den beiden Autoren, die Beteiligten in volle Fahrt zu versetzen, sie dabei aber immer mit dem nötigen Respekt zu zeichnen.“ 

Zum Inhalt: 
Samuela verzweifelt an ihrem ausbleibenden Durchbruch als Autorin. Als sie von ihrem Freund verlassen wird, reist sie heimlich mit ihrem Bruder in das Familienferienhaus auf Lanzarote, wo sie an ihrem Roman arbeiten will. Doch statt der erhofften Ruhe findet sie dort ihren Vater, der nach der Scheidung das Haus besetzt. Als auch noch ihre Mutter auftaucht, ist das Chaos perfekt. 

Förderpreis Neues Deutsches Kino SCHAUSPIEL (10.000 Euro): Atika Jumaih Bashiru für „O Chale“
Die Jurybegründung: „Mit nur wenigen Worten vermittelt Atika Jumaih Bashirus Spiel eine Wahrhaftigkeit, die uns berührt hat. Ihre Fähigkeit, Emotionen und innere Konflikte allein durch ihre Präsenz auszudrücken ist beeindruckend und beweist, dass gutes Schauspiel nicht immer laut und expressiv sein muss.“ 

Zum Inhalt: 
In den hektischen Straßen der ghanaischen Hauptstadt Accra durchleben vier Freunde die Hürden des Erwachsenwerdens: Schwankende Zukunftspläne, komplizierte Vater-Sohn-Beziehungen, traditionelle Geschlechterrollen und die Furcht vor dem Verlust der unschuldigen Kindheit bestimmen ihr Leben. Da wird der Basketballplatz zum idealen Ort, um sich dem Alltag spielerisch zu entziehen. 

Das FILMFEST MÜNCHEN fand vom 28. Juni bis 7. Juli statt. Das Festivalzentrum des FILMFEST MÜNCHEN ist das Amerikahaus im Kunstareal.

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