Da steht ein Haus in Wien. Und darin: ein System, das man hören kann, wenn man denn will. Es klingt nach Aufzugsruine, nach Hunger im vierten Stock und nach kollektivem Wegschauen. „JELLO BIAFRA“ ist kein Song. Es ist ein akustisches Pamphlet, ein manifestgewordener Schlag in die sterilen Flure spätkapitalistischer Mietverträge.
Der Sound eine unaufhaltbare Walze aus Punk und Glam und einer handfesten Portion Wut. Zum stampfenden Beat zaubert die verzerrte Gitarre den Groove, dem niemand entkommen will. Darüber diese unverwechselbare Stimme. SALÒ spricht nicht. Er reißt die Worte aus dem Fleisch seiner Alltagsbeobachtungen. So präzise wie brutal schildert er das, was längst zur Nebengeräuschkulisse urbaner Realität geworden ist: Wohnraum, der nicht mehr schützt, sondern ausgrenzt. Menschen, die nicht mehr wohnen, sondern duldend überleben – unter den Bedingungen eines Marktes, der keine Ethik kennt, nur Quadratmeterpreise.
Fotocredit © Vrinda Jelinek
„Jello Biafra hat gesagt: Lynch deinen Vermieter“ – das ist kein Aufruf zur Gewalt. Das ist ein Zitat, das sich anfühlt wie ein Brandfleck auf der weißer Wandfarbe des revitalisierten Altbaus. Eine Provokation. „Miete wird nicht teurer – Miete wird teurer gemacht“ – ein Satz wie eine Guillotine, bei der niemand mehr den Kopf wegziehen kann.Zwischen Noise, Spoken Word und Industrial-Grollen legt dieser Track seine Finger in eine Wunde, die blutet und blutet und doch immer wieder überpinselt wird – mit Feuilletondebatten, Sanierungsversprechen, Sozialromantik. SALÒ aber hat keine Pflaster dabei. Nur Worte. Und Wut. Und einen Sound, der sich weigert, Hintergrund zu sein.
SALÒ ist das Alias des österreichischen Musikers Andreas Binder, der seit 2019 mit seinem kompromisslosen Mix aus Anarcho-Pop, Punk, Electroclash und Gesellschaftskritik die Bühnen im deutschsprachigen Raum aufmischt. Mit Songs wie „Apollonia sitzt bei Edeka an der Kassa“ oder „Ich glaube nicht an Dinosaurier“ wurde er schnell zur Kultfigur der Wiener Indie-Szene. Seine explosiven Liveshows sind mehr Katharsis als Performance, seine Texte ein Soundtrack für das Leben zwischen Kapitalismuskritik, Sehnsucht und Reizüberflutung. Nach seinem gefeierten Album „Problemzone Mensch“ (Dezember 2024) arbeitet SALÒ an seinem neuen Longplayer. Auf „2D“ folgt mit „JELLO BIAFRA“ die zweite Single daraus.
Auf die HARDCORE IST TOT TOUR 2026 kommt SALÒ mit neuem Album (VÖ: April 26) und einer exzessiven Liveshow, wütender, lauter und intimer denn je.
29.04.2026 Leipzig – Conne Island
30.04. Berlin – SO36
02.05. Hamburg – Uebel & Gefährlich 03.05. Bremen – Tower
05.05. Bielefeld – Nummer zu Platz
06.05. Hannover – Musikzentrum
07.05. Köln – Gebäude 9
08.05. Frankfurt – Elfer Club
10.05. Stuttgart – clubCANN
11.05. Zürich – Dynamo
12.05. Freiburg – Waldsee
13.05. Nürnberg – Hirsch
15.05. München – Strom
20.05. Graz – PPC
21.05. Linz – Posthof
22.05. Wien – WUK
23.05. Wien – WUK
27.05. Salzburg – Rockhouse
28.05. Innsbruck – Bäckerei
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