Im Oktober meldete sich das steirische Indie-Pop-Duo Yukno eindrucksvoll mit der neuen Single „Böse Geister” zurück. Am 20.01.2023 sind sie mit „Goldener Tag“ ins neue Jahr gestartet und bereiten damit ihrem dritten Album den Weg – „Alles Ist Vergangenheit“ (VÖ 03.03.2023) ist ein Album, das, elektronischer denn je, den Bogen zwischen zeitgeistiger Produktion und fast aufreizend gleichgültig vorgetragener deutscher Lyrik spannt. Persönlicher und nahbarer als beim letzten Album, aber in gewohnt charmanter Yukno-Melancholie, schaffen die Brüder auf „Alles Ist Vergangenheit“ eingängige Dancetracks für Nebel und diffuses Licht, für verklebte Club-Böden, den letzten Drink und das kollektive Einsamsein in den zu späten frühen Stunden.
Yukno haben sich mit ihrem unkonventionellen Zugang zum Pop und dem daraus resultierenden einzigartigen Sound in den letzten Jahren beachtliche Relevanz im deutschsprachigen Musikkosmos erarbeitet. Seit der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Ich kenne kein Weekend“ sammelten sie Millionen an Streams, verkauften Shows in Österreich und Deutschland aus und bespielten zahlreiche Festivals im In- und Ausland.
2020 erschien das zweite Album „Im Stream der Zeit“, die österreichische Tageszeitung „Die Presse“ kürte Yukno kurzerhand zur „neuen besten Band des Landes”. Yuknos musikalischer Ausdruck ist eklektisch; er wandelt zwischen der Inspiration klassischem Singer-Songwritertums und dem klar wirkungsorientierten Ziel elektronischer Clubmusik. Dabei bekommt die Musik der Band nie eine Schlagseite in Richtung Text oder Produktion; beides existiert gleichrangig, ausbalanciert und sich ergänzend.
Das Jahr 2022 begannen Yukno mit einem musikalischen Ausrufezeichen. Im Rahmen des „Mixtape1” veröffentlichten Yukno mehrere Feature-Tracks. Die Songs “Risse” mit Betterov, „Regen” mit Girlwoman und „Metaverse“ mit Marco Kleebauer zeigen, wie Yukno spielend imstande sind, Genre-Mauern einzureißen und dass sie auch die Reise in sentimentalere Popgefilde beherrschen, ohne sich im Kitsch zu verlieren.
Ein Jahr später erscheint nun mit „Alles ist Vergangenheit” das dritte Album der Brüder. „Wir sind ja alle ständig umgeben von diesem Weltuntergangs-Narrativ, besonders die letzten Jahre. Da fällt es schwer, ein hoffnungsvolles Album zu machen.” Trotzdem ist das neue Album – oder laut Nikolaus Nöhrer gerade deswegen – kein pessimistisches geworden: „Es soll ja trotzdem nach vorne gehen. Musikalisch wie im großen Ganzen. Ist das jetzt doch Hoffnung oder reiner Pragmatismus? – Ich weiß es nicht. Aber uns komplett im Trübsal zu verlieren, wäre uns zu pathetisch.“ Georg und Niko verstehen ihr neues Album als Resultat ihres Versuchs, mit dieser absurden Situation umzugehen und das Beste draus zu machen. “Konzeptuell haben wir uns da ein bisschen von der Philosophie des Absurden und Camus inspirieren lassen”, so Georg. Yukno suchen also keinen großen Sinn und verzichten auf Marktschreierei, sachlich legen sie den Fokus völlig auf das Hier und Jetzt. „Wir wollen durch die Arrangements und Instrumentierung dennoch eine positive Energie transportieren. Klar, die Texte für sich sind oft nüchtern und melancholisch, aber die Songs als Ganzes dürfen und sollen das brechen“, führt Nikolaus weiter aus. Und so ist „Alles ist Vergangenheit” ein eskapistisches Album, aber kein naives. Es zelebriert den Augenblick, ohne den Blick auf die Welt zu verlieren. Ein kurzes Innehalten im Chaos – enjoy, denn morgen ist alles Vergangenheit.
Yukno gehen danach in Deutschland & Österreich auf Tour.
13.03.23 DE – München, Feierwerk
14.03.23 DE – Frankfurt, Tanzhaus West
15.03.23 DE – Köln, Yuca
16.03.23 DE – Hamburg, Knust
18.03.23 DE – Berlin, Hole44
30.03.23 DE – Wien, Flex
31.03.23 DE – Graz, ppc
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